In Vorbereitung auf dieses Pflanzenportrait wurde mir schnell klar, worin die eigentliche Herausforderung liegt: es gibt einige Pflanzen, welche uns Menschen schon sehr lange begleiten und darum sowohl in unserer Kultur, in Geschichten und Mythen als auch in der Heilkunde so nahe sind.
Die Hasel gehört hier zweifelsohne dazu, denn bei der Vielzahl an Informationen – die man über sie finden kann – ist es schwierig, sich auf das Wesentliche zu beschränken. So ist meine Reise zur Hasel auch nur ein kleiner Einblick in das umfangreiche Wissen um diesen Strauch, und auch um die Mystik, die sich dahinter – oder sollte ich vielmehr sagen – in ihr verbirgt.
Bei der Reise durch ihre Geschichte findet sich für die Hasel der botanische Name Corylus, welcher sich auf die Form der um die Nuss liegenden Fruchthülle bezieht. ›Corys‹ heißt im Griechischen Maske, denn die Griechen empfanden diese Fruchthülle, welche mit ihrem zerrissenen und gezähnten Rand die Nuss umschließt, als maskenartig. Aber nicht nur bei den Griechen taucht die Hasel auf. Die Chinesen und auch unsere mitteleuropäischen Vorfahren nutzten die biegsamen Äste zum Auffinden von unterirdischen Wasseradern. Auch heute noch ist die Hasel eine der begehrten Zweige für Wünschelrutengänger und Geomanten.
Der Gebrauch der Haselnuss in der Volksheilkunde ist nahezu in Vergessenheit geraten. Das eine oder andere Kräuterweiblein kennt noch die schweißtreibende Wirkung der Blütenkätzchen, welche in Erkältungstees ihre wunderbare Heilkraft entfalten. Die Haselkätzchen helfen übrigens auch Tieren bei Husten bzw. bei Lungenerkrankungen.
Dafür findet das Haselnussöl (bitte kalt gepresst) wieder mehr und mehr in die Haushalte zurück. Denn es ist nicht nur schmackhaft und verfeinert unsere Speisen, es hat den höchsten Anteil unserer heimischen Pflanzen an ungesättigten Fettsäuren und kann unter anderem mit den Vitaminen B, E sowie Mangan, Kalzium aufwarten. Äußerlich verwöhnt das Haselnussöl unsere Haut mit seinen entzündungshemmenden, beruhigenden und gewebefestigenden Eigenschaften.
Ich nutze es deshalb gerne für Frauen, die mich um ein Öl begleitend für Schwangerschaften bitten bzw. auch als Hautpflegeöl, welches die Haut glättet und entspannt.
Im Rahmen meiner Messungen von Phytohormonen mittels Bioresonanz von Bäumen habe ich noch etwas anderes, Beachtenswertes bei der Hasel entdeckt: In allen Messungen, auch in den verschiedenen Pflanzenteilen, konnte Histamin nachgewiesen werden.
Dies ist für viele Allergiker eigentlich nichts Neues, da für viele zeitig im Frühjahr – durch die frühblühende Hasel – die ersten allergischen Symptome in Erscheinung treten. Freunde und Kunden hatten in den letzten Jahren mit der Einnahme der Brennnessel, welche ebenfalls viel Histamin enthält, gute Erfahrungen bei Heuschnupfen gemacht. Denn frische Brennnessel in kleinen Mengen eingenommen ließ Symptome wie Augentränen, Niesattacken und Schnupfennasen stark mildern oder gar verschwinden. Mit Pflanzenteilen der Hasel wäre dies durchaus auch einen Versuch wert.
Neben Histamin zeigten sich in der Hasel auch die weiblichen Hormone Östrogen und Progesteron, welche u. a. bei Frauen in den Wechseljahren eine beeinflussende Rolle spielen. Auch hier ließe sich sicher ein Ansatz für eine heilkundliche Wirkung finden. Und wer weiß, vielleicht erlebt die Hasel gerade durch die modernen, wissenschaftlichen Methoden eine neue Chance, ihre Heilkraft unter Beweis zu stellen und uns Menschen in naher Zukunft wieder vertrauter und näher zu sein, wie sie es früher bereits war.
Ich freue mich auf die vielen neuen Entdeckungen, die ich in den kommenden Jahren mit unseren heimischen Pflanzen noch machen darf. Denn die Geschenke unserer Natur sind so vielfältig und lassen mich immer wieder auf's Neue staunen!