Rosskastanie - Frieden, Geborgenheit & Versöhnung

Nun bin ich seit vielen Jahren mit den wunderschönen, prachtvollen Baumriesen vertraut und erfreue mich jedes Jahr an ihren wundervollen Blüten, die in aufrecht stehenden, weißen Rispen erstrahlen. ›Kerzen‹ werden sie deshalb liebevoll im Volksmund genannt.

 

Und wie jedes Jahr werde ich in den kommenden Monaten Blüten, Früchte und Rinde sammeln, um sie für unterschiedliche Befindlichkeiten zu verarbeiten: die Rinde als Ölauszug gegen Venenschwäche, die Blüten als Tee gegen Husten und die Früchte - die Kastanien - gegen Glieder-, Nerven- und Rückenschmerzen.



 

Aber warum hat sich gerade jetzt die Rosskastanie so stark in meinem Bewusstsein manifestiert? Ich fing an, über diesen Baum, seine Geschichte, seine Vergangenheit nachzudenken, und dann hatte ich die Antwort!


Die Rosskastanie war ursprünglich ein heimischer Baum in Europa. Durch die Eiszeit jedoch konnte sie hier nicht mehr leben. Und es dauerte bis ins 16. Jahrhundert hinein, bis sie in Wien angepflanzt und von da aus über ganz Europa wieder eingebürgert wurde.


 

Da die Rosskastanie eine breite Krone besitzt lässt sie anderen Bäumen nicht besonders viel Licht. Ihr breites Blätterdach jedoch ist ein willkommener Gastgeber als Schattenspender in Biergärten, in Innenhöfen und als Alleebaum. Und ihre Früchte erfreuen nicht nur die Wild- und Haustiere sondern auch unsere Kinder, welche ›Kastanienmännchen‹ und andere Figuren daraus basteln können.



 

Die Rosskastanie bietet allen etwas: den Kranken Heilung, den Kindern Freude, den Tieren Nahrung und sie bietet ein schützendes Dach für alle, die sich versammeln, zusammenfinden wollen, um zu feiern oder um sich auszutauschen. Die Rosskastanie ist ein Gesellschaftsbaum, der Frieden, Geborgenheit, ja, auch Versöhnung bietet. Und was ist es, wonach wir uns im Moment am meisten sehnen?

 



Mein Freund hat einmal in einem seiner Lieder geschrieben: 'weg vom ich - hin zum wir'. Ich denke, dass ist es, was wir jetzt gerade am meisten brauchen. Wir dürfen uns öffnen, unsere Arme wie die Äste der Kastanie ausbreiten, sprechen und lauschen, im Austausch sein.

 


Ich schaue mir die Beschreibung der Bachblüte White Chestnut (Weiße Rosskastanie) an, und wie passend gerade für den jetzigen Moment steht dort: Die weiße Rosskastanie wirkt, wenn sich unerwünschte Gedanken und Bilder unaufhörlich ins Bewusstsein drängen. Durch die weiße Rosskastanie lernen wir, aus der inneren Ruhe heraus Lösungen zu finden und mit unserer Gedankenkraft konstruktiv zu arbeiten. 

Ich möchte die Rosskastanie noch mit Hilfe der Signaturenlehre betrachten.

 

Ich nutze gerne die Signaturenlehre, und darin eingebunden, die Zuordnung der Pflanzen zu den verschiedenen Planeten.
Interessanterweise finde ich auch über diese Sichtweise ein stimmiges Bild, welches sich in unserer Gesellschaft gerade widerspiegelt: Die weißen Blüten der Rosskastanie werden dem Mond zugeordnet und stehen für Wachstum, Wahrnehmung und Anpassung. Diese Blüten sind unbefruchtet im Inneren gelb, verfärben sich nach der Befruchtung rot. Darum ist auch Venus mit ihren lieblichen Farben in der Rosskastanie zu sehen. Venus steht für Vergnügen, Lebenskraft und Harmonie. Von Mars kommen die Stacheln der Fruchthülle, welche Konfliktfähigkeit, Aggression, Durchsetzung aber auch Vitalität zeigt. Und Jupiter ist ebenfalls ein treuer Begleiter des Kastanienbaumes, da sich alle aufrechten, holzigen Gewächse dort wiederfinden. Jupiter steht für Weitblick, Verantwortung, Erweiterung, Ausdehnung und Ehre.

 



Ich wünsche uns allen den Weitblick, die Kraft für konstruktive Auseinandersetzungen sowie Zeit für Freude, Vergnügungen und lauschige Ruhepausen unter einem gemeinsamen Dach: dem Blätterdach einer Rosskastanie!