Die leuchtende Schützenswerte - die Sumpfdotterblume

Jedesmal, wenn ich die sonnengelb leuchtenden Blüten der Sumpfdotterblume im März sehe, geht mir das Herz auf!

Nun ist sie da, die farbenfrohe Spät-Frühlingszeit, und manchmal kann man auch schon ab und an die ersten lauen Tage genießen.

 

Ich stelle mir gerne vor, dass auch unsere Vorfahren diese Wildpflanze als Frühlingsboten geschätzt und verehrt haben. Was tatsächlich als erwiesen gilt, dass die Dotterblume als Schutzpflanze gegen Dämonen eingesetzt und zur Walpurgisnacht am 30. April an den Türen der Häuser und Ställe angebracht wurde.

 

Die Sumpfdotterblume ist im Volksmund auch als Butterblume bekannt: Sie wurde wohl früher zur Färbung von Butter verwendet. Die meisten ihrer volkstümlichen Namen zielen auf die Farben ihrer Blüten hin. Meine Lieblingsbezeichnungen der Sumpfdotterblume sind Wiesengold und Goldrose.

Mit den Rosen hat sie jedoch tatsächlich nichts gemein, denn die Sumpfdotterblume gehört nicht zur Familie der Rosengewächse sondern zu den Hahnenfußgewächsen, welche im Allgemeinen als giftig gelten. Auch die Sumpfdotterblume wird aufgrund ihrer Inhaltsstoffe, u. a. dem scharf schmeckenden Anemonin, als leicht giftig eingestuft. Allerdings besitzt dieses Anemonin auch eine antibiotische sowie krampflösende und schmerzstillende Wirkung.

 

Ich selbst esse recht regelmäßig kleine Mengen Blüten und Blätter von Pflanzen, die der Familie der Hahnenfußgewächse angehören, wie z. B. dem scharfen Hahnenfuß oder eben die Sumpfdotterblume. Nach meinem Empfinden stärken sie mein Immunsystem, gerade in der Übergangszeit vom Winter in den Frühling. Auch auf dem letzten Spaziergang habe ich eine Blüte der Sumpfdotterblume genascht und den leicht scharfen Geschmack genossen. In der Volksheilkunde galt diese Pflanze früher als probates Mittel gegen Husten.

Unbedenklich lässt sich die Sumpfdotterblume in getrockneter Form zu sich nehmen, denn das Anemonin baut sich durch Trocknen ab. So findet sich die Sumpfdotterblume z. B. in Teemischungen gegen Erkältungen und zur Schmerzlinderung wieder.

 

Die Sumpfdotterblume liebt sumpfige Wiesen und wächst bevorzugt an Bächen, kann aber auch trockene Perioden überdauern. Sie ist in den gemäßigten Zonen sowohl in Europa als auch in Asien, Russland und Nordamerika zuhause. Ihre Blütezeit ist im März und April, manchmal treibt sie sogar im Spätsommer oder Herbst nochmals eine zweite Blüte nach. 

 

Was mich berührt ist, dass die Sumpfdotterblume eine besondere Ehrung erhalten hat: Die Floristisch-soziologische Arbeitsgemeinschaft e.V. in Dormitz hat Sumpfdotterblumen-Wiesen zur Pflanzengesellschaft 2024 gekürt. Aufgrund dem Flächenrückgang heimatlicher Natur gilt die Sumpfdotterblume als eine der besonders bedrohten Pflanzengesellschaften in Deutschland. Es wird auf den dringend notwenigen Schutz solcher Pflanzengesellschaften hingewiesen. Ein Thema, welches bei der zunehmenden Belastung unserer Natur durch großflächige Bebauung, u. a. auch durch gut gemeinte Windkrafträder, derzeit leider kein Gehör findet. Um unsere heimatliche Artenvielfalt zu schützen und zu erhalten braucht es einen umfassenden und ganzheitlichen Blick auf das Ökosystem. 

 

Gerade die Sumpfdotterblume hat mir wieder die Wichtigkeit vor Augen geführt, dass wir die Verantwortung und die Pflicht haben, die Natur zu schützen, damit sich auch noch unsere Kinder an den wundervollen, sonnengelben Blüten der Sumpfdotterblumen in den kommenden Jahren erfreuen können!